Die Tücken der freiwilligen Krankentaggeldversicherung
Die Kollektive Krankentaggeld-Versicherung (kurz KTG) ist kein Obligatorium, aber dringend zu empfehlen. Sie schenkt Unternehmen und ihren Mitarbeitenden bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit eine unerlässliche monetäre Sicherheit. Was die Versicherung ausmacht und was zu berücksichtigen ist, erfahren Sie hier.
Was ist eine Krankentaggeld Versicherung?
Unverhofft kommt oft. Basierend auf dieser Redensart baut sich das Prinzip der Versicherungen auf. Das umschliesst demnach auch die Taggeldversicherung, welche finanzielle Unterstützung leistet, wenn ein Arbeitnehmer oder Arbeitgeber über einen längeren Zeitraum nicht arbeiten kann. Die Versicherung kompensiert somit den Lohnausfall, bis die arbeitende Person wieder zurück in den Beruf kann oder andere Versicherungsleistungen einsetzen.
Hierzulande kann jeder Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine Krankentaggeld-Versicherung abschliessen, um sich gegen das Risiko einer temporären Arbeitsunfähigkeit abzusichern. Während die Unfallversicherung obligatorisch ist, ist die Krankentaggeld-Versicherung keine Pflicht. Als Sicherheitsnetz für den Fall der Fälle ist sie jedoch sehr lohnenswert, wie die Praxis zeigt. Sie reduziert Existenzängste bei den Mitarbeitenden und schützt Praxen vor monetären Schwierigkeiten.
Individuell angepasst: die massgeschneiderte Krankentaggeld Versicherung
Es gibt nicht die eine allgemeingültige Taggeld-Versicherung, sondern Leistungsdauer, Höhe der Taggelder und Länge der Wartefrist lassen sich bedarfsgerecht bestimmen. Darüber hinaus können Sie die Versicherung mit weiteren Angeboten rund um die berufliche Vorsorge kombinieren. Am besten lassen Sie sich diesbezüglich von einem unabhängigen Versicherungsmakler beraten, um die für Sie ideale Offerte zu erhalten. So gibt es beispielsweise spezielle Versicherungslösungen für Kader, Geschäftsleitung / -inhaber, werdende Mütter und Väter sowie Selbständigerwerbende. Gerne stellen wir Ihnen den passenden Schutz für Sie und Ihre Praxis vor.
Die Leistungshöhe der Krankentaggeld Versicherung: Was bringt sie?
Nach dem Versicherungsvertragsgesetz lässt sich die Taggeldversicherung in beliebiger Höhe fixieren. Damit eine Praxis die gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht nicht leisten muss, ist eine Mindesthöhe von 80 % des bisherigen Lohns ratsam. Ansonsten steht der Arbeitgeber in der Pflicht, den Betrag auf 80 % aufzustocken. Bei Bedarf kann die Leistungshöhe auch bei 100 % liegen. Die Leistungsdauer beträgt meist 720 oder 730 Tage.
Beispiel: Mitarbeiterin Julia M. fällt in ihrem dritten Dienstjahr aufgrund von Krankheit für vier Monate aus. Wenn die Praxis nicht versichert ist, besteht eine Pflicht zur Lohnfortzahlung. In diesem Beispiel sind es laut ihres Arbeitsvertrags CHF 8’000.- Monatslohn, welche die Praxis für eine Dauer von neun Monaten weiterzahlen muss. Diese Lohnfortzahlungspflicht ist im Obligationenrecht geregelt. Danach entfällt die Lohnfortzahlung. Hat die Praxis eine Krankentaggeld- Versicherung abgeschlossen, zahlt diese nach Ablauf der Wartefrist 80 % des versicherten Lohns. Hieraus ergibt sich in diesem Beispiel eine Entschädigung von CHF 19’200.-.
Wartefrist versus Prämiensatz: In welchem Verhältnis stehen sie?
Praxisinhaber fixieren mit der Wartefrist den Zeitpunkt, zu dem die Versicherungszahlung beginnt. Während der Wartefrist zahlt die Praxis den Lohn für den nicht arbeitsfähigen Mitarbeiter. Ergo: Je länger die Wartefrist ist, desto geringer ist die KTG-Prämie und umgekehrt. Die Standardwartefrist beläuft sich auf 30 Tage. Entscheiden Sie sich für eine Wartezeit von nur 14 Tagen, liegen die Prämien folglich höher als bei 30 Tagen. Seit Beginn der Corona-Problematik bieten etliche Versicherungen Wartefristen von weniger als 30 Tagen gar nicht mehr an.
Prämienhöhe sehr unterschiedlich
Auf dem Versicherungsmarkt tut sich viel. Die Bandbreite an Prämien ist immens, da unterschiedliche Faktoren sie beeinflussen:
Länge der Wartezeit
Höhe des Krankentaggelds
Dauer der Leistung
Branche: umso höher das Ausfallrisiko, umso höher die Prämie
Geschlecht der Versicherten
Schadensfälle oder länger dauernde Krankheitsfälle bei den Mitarbeitenden führen zur Prämienerhöhung
Anzahl der Versicherten: für Einzelpersonen höhere Prämie als für ein Unternehmen mit mehreren Angestellten
Mindestens 50 % der Prämie zahlt üblicherweise die Praxis. Aufgrund der grossen Prämienunterschiede ist es unerlässlich, einen Offertenvergleich durchzuführen.
Achtung: Sanierung bei schlechtem Schadenverlauf
Bereits seit ein paar Jahren sanieren Versicherer in der Sparte KTG ihre Bestände. Massive Prämienerhöhungen sind die Folge, die zur immensen finanziellen Belastung werden können. So kann trotz offizieller Lohnerhöhung ein Arbeitnehmer plötzlich weniger verdienen. Er muss auf einmal eine höhere Prämie mitfinanzieren, weil sich der Versicherer für eine Sanierung entschieden hat. Umso wichtiger ist es daher, als Praxisinhaber die Sanierung zu analysieren. Rapportierte Leistungen und Reservestellungen der Versicherungen gilt es zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Auf diese Weise ist oft eine bemerkenswerte Reduktion der Prämienerhöhung möglich. Ergänzend hierzu bietet sich ein Vergleich von Alternativangeboten an.
Extra-Tipp: Die Kündigungsfrist beläuft sich bei einem ordentlichen Wechsel für gewöhnlich auf drei Monate. Im Rahmen einer Sanierung sind es meist 30 Tage.
Mit der Finanzakzent AG die richtige Krankentaggeld Versicherung abschliessen
Für Praxen und Arbeitnehmer lohnt es sich eine KTG-Versicherung zu haben. Schliessen Sie jedoch nicht übereilt irgendeine Versicherung ab, sondern stimmen Sie das Angebot speziell auf Ihre Wünsche und Anforderungen sowie die jeweilige Situation in der Praxis ab.